Die Zumutung

(Textauszug: Prolog S. 7-9; Auszug aus dem II. Kapitel S. 34-41)

Man muß den Tod in ein Gespräch verwickeln, ihn ablenken. Er arbeitet weniger schnell, wenn man mit ihm spricht. Es müssen nicht Worte sein, er liebt auch Bilder von Schiffen, Delphinen und Seepferdchen. Manchmal genügt ihm die Farbe Schwarz, oder er riecht an weißen Lilien.
Da er eitel ist, bezieht er gerne alles auf sich: die konzentrischen Kreise auf dem Wasser, Trauerweiden, Mohnkapseln, Sensen und Sanduhren. Er erschien Adam in der Gestalt eines Bockes, Abraham als kranker Greis. Ich möchte nicht wissen, wie oft er sich verkleidet.
Wir haben ein Abkommen getroffen, das nur ich unterzeichnet habe: solange ich mit ihm spreche, zeigt er Geduld. Eines Tages jedoch werde ich seiner Ungeduld nichts mehr entgegensetzen können, er wird seine Augen und Ohren jemand anderem schenken. Ich werde ausgedient haben.

Es ist nicht das erste Mal, daß er mich anherrscht, ich nach Worten ringe, mir überlege, wie ich ihn besänftigen kann. Ich habe ihn anfangs kaum bemerkt, obwohl wir uns schon begegnet sind, als ich noch ein Kind war; manchen nimmt er diese Unaufmerksamkeit übel, er revanchiert sich mit Schmerzen.
Ich habe keine; das, was mich erwartet, wird vielleicht Schmerz sein, aber jetzt fühle ich nichts. Ich habe nichts, was auf ein klar definierbares Übel verweist, nichts signalisiert, daß ich in Not bin; und dennoch ist es so, als verlangte mein Körper Antworten, ohne vorher Fragen zu stellen.
Ich war nie schmerzblind, hatte Augen für meine aufgeschürften Knie nach einem Fahrradunfall, für den Schnitt in den Daumen, die roten Füße im kalten Bachwasser, die Kratzspuren am Oberarm nach dem Kampf um einen Ball – sie alle waren da und waren gleich wieder verschwunden.
Wie hätte ich den Tod wahrnehmen sollen; er war einer unter vielen und deswegen auch nicht zu sehen. Oder er war zu sehen, wie alle und alles zu sehen ist, und einige Male auch deutlicher.
Als ich vier war, starb mein Spielfreund an Leukämie. Ich verstand die Worte nicht, weder „Sterben“ noch „Tod“. Sie bedeuteten die Übersiedlung in den Himmel, den ich als feste Kuppel sah, als Aufenthaltsort der Engel. Diese waren schön, leicht und bunt und sehr geschäftig um die Weihnachtszeit. Ein wenig später verwandelten sie sich in barocke Putti oder Jünglinge in strahlenden Gewändern; sie waren Fürsten des Schnees oder des Feuers, Regenten der Sonne, Schutzengel, Todesengel, Heilengel und Sühneengel.
Mit vierzehn verlor ich meinen Schulfreund; er wurde von einem Lastwagen erdrückt. Der Tod verschloß mir den Mund. Er war farblos und kalt wie der Himmel an jenem Januartag. Oben und unten war Nichts, Himmel und Erde waren wieder urzeitliche Einheit, das Chaos in meinem Kopf, dem Ordnung und Farben abhanden kamen. Von den Engeln fehlte von nun an jede Spur. Sprach ich dennoch von ihnen, waren sie flügellos, bodenständig und großherzig.

Mein Tod – soviel glaube ich zu wissen - ist kein Fassadenkletterer, er arbeitet in meinem Inneren, damit es keiner merkt. Er arbeitet schon lange. Untertags überdeckten die Lebensgeräusche sein Pochen und Klopfen; erst mit den Jahren und Nächten wurde ich hellhörig. Er versteckt sich gerne im Schlaf oder macht sich den Zufall zum Komplizen.
Als ich fünfunddreißig war, holte er sich meinen besten Freund im ausgebrochenen Frieden, als wollte er sich nicht länger von ihm beschreiben lassen. Mein Lebensfreund war Journalist. Jetzt schreibe ich dem Tod hinterher. Jetzt rede ich. Er ist überall, pfuscht ins Handwerk, hämmert, mißt.
Ich bin eine seiner Baustellen. Um ihn zu beruhigen, gebe ich ihm Einblick in sein vollendetes Werk. Ich erzähle ihm von meinem Tod und überlebe ein wenig.

(...)

Es hat begonnen ohne Anfang, mitten im Leben. Dafür gibt es kein Wort, Zustände vielleicht, die jeder kennt. Zustände, die man nicht erträgt, oder Müdigkeiten, die man für etwas anderes hält, als sie sind.
Als Kind wollte ich trotz Erschöpfung nicht ins Bett, aus Angst, ich könnte etwas versäumen, Erwachsenengespräche, die ich nicht verstand, von denen ich aber glaubte, sie seien etwas Besonders, weil ich sie nicht oder nur teilweise zu entschlüsseln wußte. Kannte ich die Person zu einem Namen, den ich fallen hörte, hielt mich die Neugierde wach. Kannte ich sie nicht, wollte ich wissen, wer diese Person war, an die ich mich nicht erinnern konnte, blieb wieder wach, wärmte mal die eine, mal die andere Sohle auf dem jeweils anderen Fuß. Ich stand, bis ich vor Müdigkeit ausrutschte und gegen die Glastür prallte oder aus Aufregung über das Gehörte laut hustete, anstatt das Kratzen im Hals zu unterdrücken. „Jetzt gehst du aber.“
Und ich ging. Ich ging immer mit Widerrede. Fiel in Träume, aus denen mich Sätze zogen, Seilsätze aus der Tiefe.
Die Müdigkeit kann kommen und gehen, diese aber bleibt. Sie läßt sich in einem nieder. Man wird sie nicht los. Man bedient sie, aber sie läßt sich nicht zufriedenstellen.
Es hat begonnen wie eine Liebe, die niemals beginnt, weil sie schon da ist, keinen Namen hat, während sie ist. Sie ist überall: im Kopf als Vorstellung und Erinnerung oder als Entwurf, den andere für einen entworfen haben, den man sich gelegentlich selbst vorlegt und gutheißt, bis er verwirklicht scheint in der Person, die man zu lieben glaubt oder liebt. Besser ist es zu glauben, als wirklich zu lieben. Aus dem Glauben kann man sich davonstehlen wie die Männer, die die Kirche während der Messe verlassen, um im Gasthaus gegenüber zu trinken. Dieser Glaube ist voller Türen, die offen stehen, er läßt Hoffnungen zu, er nennt keine überprüfbaren Zahlen.
Es aber ist wirklich und zeitlebens ohne Ende. „Du wirst es überstehen“, höre ich alle sagen. Es hätten andere auch überstanden. Die anderen sollen Trost sein; die anderen werden zu Vorläufern und Vorleidern; man fährt auf ihren Spuren den festgesteckten Zielen zu; der Schmerz trägt den gleichen Namen.
Es kommt über Nacht oder über Tag wie ein Erdbeben, das den Körper erschüttert, Sprünge hinterläßt und Angst. Manche schlafen weiter, als wäre nichts geschehen, sie drehen sich um, als gäbe es eine angstfreie Matratzenseite, eine Wunderdecke, die die Gedanken stoppt und den Körper ruhiglegt. Sie wähnen sich stärker und ordnen sich gleichzeitig unter. Sie rutschen in die Träume.
Es ist mein Erdbeben, und ich bin das Erdbeben für die anderen.
Ich verstehe es nicht, stelle mir die immergleichen Fragen, die keine Antwort dulden. „Meinst du wirklich?“
Es ist wahr.

Man sieht mir nichts an. Ich kann mit Schminke umgehen, und ich blühe täglich. Ich habe mich mit Kunstdünger eingedeckt bis zur Decke. Im Vorzimmer lagern die Kanister, grüne Plastikflaschen mit den unterschiedlichsten Etiketten. Ich halte mich an die Ratschläge, nehme die Verschlüsse ab und fülle sie bis an den Rand, bevor ich den Inhalt in mich hineinschütte. Nur so treibe ich aus, setze ich an. Ich drehe mich ins Licht und knospe. Ich gieße mich, bis das Wasser aus den Mundwinkeln abfließt, weil es keinen Platz mehr findet, weil ich übergehe.

„Geh zurück. Fang von vorne an.“ Wenn ich diese Sätze schon höre. Ich bin bereits mitten drin.

Ich weiß nicht, wer zuerst war: der getrübte Blick, der Kopfschmerz oder die Müdigkeit; sie sind gemeinsam groß geworden.

Ich bin gerade zwanzig, und was ich lese, tut nichts zur Sache. Ich lese an ihm vorbei, bis die Buchstaben tanzen und auf dem Heimweg in meine Studentenwohnung zwei braune Balken die Häuser einrahmen; ein anderes Mal verkürzen sie die Landschaft, schneiden Äste ab, verdunkeln den hellen Kies eines Parkplatzes.
„Was hast du?“
„Nichts.“
Ich habe nicht einmal ein ganzes Bild und kaum Erfahrungen. Ich liebe frisch, wie man nur lieben kann, wenn man zu lieben versucht; Leo, den Studenten, der nicht verstehen kann, warum ich kein Englisch spreche. Doch Leo liebt meine Liebe zu den Herkünften. Ich bin eine Wörtererklärerin, eine, die weiß, daß "Gardine" ein französisches Lehnwort ist, die aber den Vorhang vor den Augen ignoriert, bis er braun wird.
„Du mußt zum Arzt.“ Leo sagt es und meint es nicht.
„Du mußt zum Arzt“, wiederholt Leo, als ich mich an der Tischkante festhalte. Es vergehen wieder Wochen, weil ich mich gewöhne, weil es zu mir gehört wie mein Durst, meine Liebe zum Wasser.
„Du trinkst wie eine Kuh“, sagt Leo, aber ich lache nicht. Es ist, als fragte er eine Gehörlose, ob sie Watte in den Ohren habe. Ich wende mich von ihm ab und weine. Der aufgesetzte Kaffee röchelt in der Küche vor sich hin, und keiner kümmert sich. Ich stelle Leo von mir weg. Ich sage: „Komm` mir nicht unter die Augen.“ Einen Tag später steht er vor meinem Haus. Ich benutze den Hintereingang über die Waschräume, damit er mich nicht entdeckt. Ich kauere im dunklen Raum, damit er glaubt, ich wäre nicht zuhause. Ich fühle mich fortan als Kuh am Trog und trinke heimlich.
Der Durst ist mein ständiger Begleiter; ich schäme mich für ihn. Nachts jagt er mich aus dem Schlaf und will versorgt werden. Ich schütte Wasser in mich hinein und höre es wenig später aus mir herausrinnen. Ich bin mein Kreislauf, mein Weckdienst. Durst und Blase sind die nächtlichen Ruhestörer, die mich ungestraft quälen. Und die Stadt schläft.
Meine Freunde schlafen, ihre Fenster sind schwarz. Morgens, in der Vorlesung, sieht mich Leo an, als hätte ich mehrere Liter Alkohol in mich hineingeschüttet und die Nacht in einem fremden Bett zugebracht. Wenn er mich ansieht, bewege ich mich wie eine Kuh; ich schlage meine Haare im Nacken hin und her und versuche Leos Blicke zu verjagen, die wie Fliegen an meiner Haut haften. Er schiebt mir ein Blatt Papier unter die flach auf dem Tisch ruhende Schreibhand. Meine Lider sind schwer; etwas vom Wasser, das durch mich hindurch fließen sollte, ist in meinem Körper geblieben, als holte es den Schlaf nach, der mir nicht vergönnt war.
Ich schreibe mit, setze das Gehörte in Schrift um, ohne zu verstehen. Meine Freundin Erna hält ein Referat über die frühen Bilder Caravaggios. In den kurzen Pausen versuche ich hinter dem Vorhang meiner Haare die geschwollenen Lider zu massieren. Erna hatte mir morgens Eiswürfel ins Zimmer gebracht. „Versuch es mit denen.“ Doch das Wasser läßt sich nicht wecken, es bleibt in mir liegen, bis es Abend wird.
Ich weiß nur so viel über mich, daß ich funktioniere. Gebrauchsanleitungen sind mir verhaßt. Ich habe gelernt zu essen, zu trinken, mich zu bewegen. Den Schnellkochtopf benütze ich nicht, weil ich Angst habe, er könnte in die Luft gehen. Wenn ein Gerät defekt ist, lege ich es weg und warte, bis einer kommt. Kommt keiner, verberge ich den Ärger. Insgeheim hoffe ich, daß ich anspringe, daß ich in der Früh aufwache und das Wasser fort ist, daß die Müdigkeit aus dem Tag ist. Insgeheim lese ich mich selbst und habe Angst vor jeder neuen Zeile, die über Nacht dazukommt.

„Mit dir stimmt etwas nicht.“
Ich beschimpfe Leo. Mein inneres Orchester dirigiere ich selbst. Was er aus mir heraushört, muß reichen.
Seinetwegen habe ich aus Verliebtheit irrtümlich den Tee gesalzen; seinetwegen bin ich geschwommen, als wäre ich von einem Boot gefallen, als wollte ich mich retten.

„Wo sind wir stehengeblieben?“
„Wir?“ Ich sah Beppe an, sah, wie er mit dem Knöchel des Zeigefingers über meinen Handrücken strich. Die Kellnerin schob die Stühle an die Tische und glättete mit einer einzigen Fußbewegung den Boden: „Sperrstunde! Darf ich abkassieren?“
Während Beppe auf das Restgeld wartete, sah er mir in die Augen. Es war ein Blick, in dem alles geschieht, ein haltloses Ineinanderfallen.
„Marianne.“ Er sagte nur meinen Namen.
Ich vergaß Paul, vergaß meine Verstrickungen.
„Wohin gehen wir?“
Ich sprach weiter, und er hörte mir zu, ohne mich zu unterbrechen:

Ich bin neunzehn und keine zwei Wochen an der Universität. Erna bringt mich zu Georg, und Georg stellt mich Leo vor. Ich trinke Wein und sehe an ihm vorbei. Weil ich den Wein nicht vertrage, trinke ich Wasser nach. Wann immer sich eine Gelegenheit bietet, verschwinde ich ins Bad, forme die Hand zu einer Schale und halte sie unter den offenen Hahn. Ich trinke gegen mein Betrunkensein und spüle mich durch. Während ich trinke, sehe ich die Wasserhähne meiner Kindheit: den Schwenkhahn in der Küche meiner Großmutter, die Flügelhähne über den verzinkten Blechwannen in der Schule. Ich erkenne Wohnungen an ihren Armaturen. Wenn mir langweilig ist, halte ich meinen Mund an eine Handbrause und massiere im Trinken meine Zunge.
Leo ist nicht schön. Leo hat krauses Haar und abstehende Ohren. Wenn er lacht, lacht nur der Mund; alle anderen Körperteile verhalten sich ruhig. Wenn ich lache, lachen die Schultern mit, und die Augen verschwinden. Leo sagt, ich lache in der Dunkelheit. An diesem Abend geht er nicht nach Hause. Ich bin verliebt und weiß es nicht. Wir liegen nebeneinander und sprechen kaum; das Schweigen hält die Vorstellungen am Leben, es ist Dünger für die Träume. Ich bewege mich nicht, weil ich fürchte, Leo könnte das leise Plätschern in meinem Bauch hören.
Am nächsten Tag treffen wir uns wieder. Leo schiebt sein Fahrrad und lädt mich ins Kino ein. Er weiß nicht, was gespielt wird. Für die Antonioni-Retrospektive ist es zu spät. „Ich liebe Monica Vitti und Jeanne Moreau“, sagt Leo.
Ich liebe mich in seinen Gedanken. Wir stehen unschlüssig vor dem Eingang und schauen in die Nacht. „Und jetzt?“
"Jetzt" ist ein Unsicherheitsfaktor; die Hoffnung biegt alles zurecht, so daß die Zukunft sicher ist. Jetzt bin ich nervös. Jetzt denke ich an die Nacht, an das Ungewisse, das sich in mir ausbreitet. Während wir stehen und beraten, wie der Abend enden soll, stütze ich einen Fuß an der Hauswand ab. Ich setze meinen Hintern auf die linke Ferse und fahre von unten ans Schienbein, drücke den Finger ins Fleisch und spüre die Delle. Das Wasser ist von den Lidern in die Beine gewandert. Das Wasser nimmt mir die Lust am Körper. Ich weiß, ich bin defekt; ich benütze mich, obwohl ich Angst habe, ich könnte explodieren.

Es ist da. Es ist mit neunzehn da, mit zwanzig, mit einundzwanzig. Es wird nicht besser, obwohl ich es manchmal vergesse, obwohl ich lache, als gehörte mir alles, was noch nicht ist. In den Wasserzeiten halte ich den Kopf in die Höhe; in den Wasserzeiten reicht mir Leo das Handtuch.
Einmal schwimmen wir vor Zuschauern um die Wette. Leo behauptet, daß er auf vierzig Längen vier voraus sei. Als ich mein Ziel erreiche, krault er seine einundvierzigste Länge, keucht und gibt sich geschlagen. Ich steige aus dem Becken, atme gleichmäßig, ruhig. Leo schnappt nach Luft, putzt sich die Nase und trocknet mich ab. „Meine Liebe“, sagt er, „meine Unbesiegbare. Wärst du in der DDR großgeworden, sie hätten aus dir eine Schwimmerin gemacht.“
Ich aber schwimme nur mehr in mir drinnen. Ich liege auf dem Rücken und halte den Atem an, ziehe ruckartig den Bauch ein, bis es gluckert.
„Das sind die Frösche“, höre ich meine Großmutter sagen, „sie wachsen, weil du zuviel trinkst.“ Sie nimmt ihr Ohr von meinem Bauch und zwickt mich in die Oberarme und Hüften, bis ich mich auf der Couch wälze und in lautes Gelächter ausbreche.
Ich trinke auf dem Schulweg, in den Pausen, vor dem Essen, trinke, wenn ich nicht trinken darf. Ist keine Flüssigkeit in der Nähe, trinke ich in meinen Tagträumen. Ich stelle mir eine dünne Porzellanschale mit eiskaltem Brunnenwasser vor. Die Frösche werde ich nicht mehr los. Mit jedem Bissen füttere ich sie, nach jedem noch so kleinen Schluck glaube ich an ihre Vermehrung. Sie hindern mich am Einschlafen, kein Vernunftsatz kann sie vertreiben, kein Gelächter bringt sie zum Schweigen. Mein Bauch ist ein kleiner See voller Schallblasen.
„Jetzt trinkst du nicht.“ Und ich trinke doch. Trinke hinter dem Rücken meiner Mutter das abgestandene Wasser aus dem Gartenschlauch, trinke, obwohl bald Essenszeit ist und mir bei jedem Schluck der Geruch von Gummi in die Nase steigt.

Es betrifft keinen, auch Leo nicht. Es betraf nicht einmal mich selbst. Leo schützte sich vor meiner Überschwemmung. „Reg dich nicht auf.“ Ich höre ihn und rege mich auf, im Nachhinein, jetzt.